Kosovo – die Heimat so vieler Schweizer/innen

Kosovo – Anfang Juli

Wenn wir schon die Küste verlassen, dann können wir uns den Kosovo nicht entgehen lassen. Roman war schon einmal da und Martina ist unglaublich gespannt auf das Land, wo all diese Schweizerinnen und Schweizer herkommen, die wir im Alltag, in der Schule und auf der Arbeit kennengelernt haben. Wir tauchen ein in ein quirliges Land voller Menschen, die (fast) alle deutsch sprechen und uns mit sehr viel Herzlichkeit begegnen. Sei es in den Bergen oder in den lebhaften Städten.

Wetter

Immer noch gewittrig. Und in den Niederungen wieder schwülwarm.

Strassen

Etwas löchriger als in Monenegro aber immer noch kein Grund, sich zu beschweren. Zwischen Peja und Prizren relativ stark befahren. Aber was will man schon anderes erwarten von einer Hauptstrasse, die zwei Städte verbindet. Der Verkehr ist laut und chaotisch und es wird fleissig gehupt. Allerdings nicht nur um negative Gefühle auszudrücken, sondern auch einfach um (uns) zu grüssen.

Schlafen

Peja und Prizren sind Städte. Da haben wir uns für Hostels entschieden.

Essen und Trinken

Nicht viel neues.

die grösste Angst

Können wir die Fahrräder irgendwie ins Hostel nehmen?

Auf der kosovarischen Alp

Die Grenze zum Kosovo ist auf einem Pass. Und es regnet. Und es ist kalt (Roman schwitzt unter den Regenkleidern, Martina schlottert bei jedem Halt. So viel zur Perspektive.) Oben angekommen regnet es nicht mehr, so richtig amächelig dünkts uns trotzdem nicht. Aber eigentlich wäre es ja schön. Grün, schöne Aussicht, ruhig. Nur das Glockengebimmel der Guschti fehlt. Aber dafür hat es Schafe. Roman will einen Zeltplatz suchen und wird sofort von einem älteren Herrn in Beschlag genommen, der da auf einem Stein sitzt, als hätte er auf uns gewartet. Er spricht – natürlich – deutsch, weil er in Deutschland gearbeitet hat. Und er beteiligt sich sofort an der Zeltplatzsuche. Gemeinsam durchstreifen die beiden Herren das Gelände, während Martina bei den Fahrrädern bleibt und warme, trockene Kleider anzieht. Roman wird von Alphütte zu Alphütte geführt.

Die meisten sind abgeschlossen und die anderen eher nicht ganz so sauber. Es dauert eine Weile, bis uns geglaubt wird, dass wir tatsächlich gerne in unserem Zelt übernachten. Ein Platz für dieses ist dann schnell gefunden. Wir richten uns ein und folgen dann der Einladung des netten Herrn in seine Hütte. Yusif lebt mit seiner Frau während den drei Sommermonaten hier oben in den Bergen in einer kleinen, doch etwas windschiefen und ziemlich zusammengebastelten Hütte. Drinnen sieht es ein bisschen aus wie in einer Jurte. Und auf einem kleinen Holzofen kocht Yusifs Frau ein leckeres Abendessen.

Es gibt zerkrümeltes Polentabrot in Milch aufgekocht und dazu frischen Käse, scharfe Wurst und scharfe eingelegte Gurken. Wir geniessen einmal mehr die unglaubliche Gastfreundschaft dieser Menschen, die zum Teil und gerade hier in einfachsten Verhältnissen leben. Gut genährt versuchen wir trockenen Fusses zu unserem Zelt zu gelangen um am anderen Morgen nur 40 Kilometer entfernt in die quirlige Stadt Peja zu fahren.

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